Auszug aus Evas Konzertprogramm
- Reich ohne Geld
- Wo lernt ein Bischof so gut küssen
- Die Frau aus Castrop-Rauxel (The Girl From Ipanema)
- Der Morgen kam spät
- Tränen auf dem Butterbrot
- Das Meer der Gefühle
- Fahrstuhl
- Ein Glas zu viel
- Mutter Natur
- Lange Dürre
- Sie ist aus Holz
- Du spuckst ins Glas (The Look of Love)
- Romantische Lichter
- Salzig ist die Luft
- Über den Wolken scheint eine Sonne
- Du hast gewechselt (You’ve Changed)
- Das liebe Göttlein
- Peer
- Er liegt hier neben mir
- Geh auf die Straße
- und viele mehr…
Ausgesuchte Songs, in Worten vorgetragen
Wo lernt ein Bischof so gut küssen?
wundert sich die Geküsste in Evas wunderbaren Klammerjazzballade, in der es um die romantische Liebe zu einem hohen Kirchenvorsteher geht. War es der Küster, will sie fragen, doch da küsst er – und hat sie gleich bekehrt… Halleluja!
Nächste Frage, nächstes Lied:
Das liebe Göttlein
Warum scheint eigentlich die Sonne, blüh´n die Blumen, ist das Meer so blau…?, singt sie und natürlich weiß sie auch die nicht minder existentielle Antwort: Es war ‚Das liebe Göttlein‘ fein, drum wollen wir auch dankbar sein. Doch das liebe Göttlein hat nicht alles gemacht: Nur dieses kleine Liedchen ist von Eva, sie ist lieb.
Die Frau aus Castrop-Rauxel
Zu verführerischen Bossa Nova-Klängen zerrt Eva Die Frau aus Castrop-Rauxel hinter sich her, eine dicke, hässliche Person, die den vor ihrem Fenster Gitarre spielenden Mann aus Ipanema leider eher doch nicht nicht heiraten will. Der bildschöne verzweifelte Mann muss wieder nach Ipanema gehen. Hoffentlich hat er ein Rückflugticket.
Einsamkeit
Für die Herren an Gitarre und Schlagzeug ist der Song „Einsamkeit“. So richtig verzweifelt wird es aber nicht, denn aus der Einsamkeit wird dann einfach ein guter Freund, der einem die Akkorde auf der Gitarre zeigt. Hartmut Kracht spielt die elektrische Gitarre und man hört sehr gut, dass dieser Mann mit seinem Instrument viele einsame, aber glückliche Stunden verbrachte.
Und da kommt schon ein neues Bild, gemalt mit Worten und Klängen.
Ein Glas zu viel
In weiter Ferne fällt eine Träne in Wüstensand, sie verdampft und regnet nieder auf ein Feld von Reben, das Reiseziel… und natürlich trank man eben ein Glas zu viel! Die Tränenreise wird mit volltrunkener Sehnsucht von Norbert Hotz am Kontrabass begleitet, Gitarrenklänge finden ihren Weg durch endlose Täler, wobei Mike Gosen am Schlagzeug emsig mit seinen Besen den staubigen weiten Weg frei fegt.
Ein wunderbares Lied voller Fernweh und heimatlicher Wein-Seligkeit, eine betrunken schwebende Jazzballade.
Romantische Lichter
Gegen weiteren Durst: Eva Kurowski singt von romantischen Lichtern, sie laden uns ein, die Lippen zu spitzen für den Kuss nach dem Wein. Romantische Lichter, der Wirt knippst sie an, und oft ärgert man sich gemeinsam darüber ein Le-ben la-ang.
Mutter Natur
Eva lädt ein zu einer imaginären Modenschau in ein Einkaufszentrum unserer Wahl. Als erstes Model sehen wir die Sonne in einem Kleid aus Spektralfarben, danach kommt der liebe Gott als brennender Dornbusch, abgefahrenes Kostüm, großartig, aber da kommt Mutter Natur, die alte Schlampe, Mein Gott, wie die aussieht, bah kumma! Die Beine nicht rasiert und unterm Arm so ein dicker Strauch! Und so eine erhält natürlich Hausverbot. Raus mit dem Dreck, pata pata!
Nun wird der Bassist vorgestellt.
Sie ist aus Holz
„Blutblasen an den Fingern, ja das kommt von dem Gefinger. Sie ist aus Holz und er heißt Norbert Hotz.“ Es geht natürlich um die Bassgeige, den Kontrabass. Herr Hotz zupft virtuos sein Blues-Solo, haben sich die Schmerzen doch gelohnt! Ein sehr schweres Instrument, etwa 18 Kilo, erfahren wir.
Peer
Zur psychedelischen Groove-Musik behandelt Eva auch die Themen Pädagogik und Reinkarnation. Am Fallbeispiel des kleinen Peers erfahren wir, was passiert, wenn eine Mutter ihrem Kind verweigert, im Zoo ein Eis zu essen. Dann nämlich wird sie als Pavian im Zoogehege wiedergeboren. Schließlich wird die inkarnierte Mutter sogar von ihrem inzwischen erwachsenen Sohn erkannt: Nach dem Eis reckt sie die Pfoten, doch da ein Schild: Füttern verboten!
Langweilig
Ein französisch anmutendes Chanson über die Klage einer Ziege: Mir ist so Langweilig, sprach sie – und der Wind trug fort ihr Wort/ zu einer Fliege, die saß gelangweilt an einem andern Ort. Am Ende steht das Glück vereint auf dem Rasen, dargestellt durch ein tierisches Gitarrensolo, einem lebhaften Dialog zwischen Ziege und Fliege. Happy-End. Das war jetzt kurz, aber man kann jahrelang darüber nachdenken.
Der Morgen kam spät
ein müder Hahn kräht, alles wird bunter, die Sonne geht unter. Die Brandung kühlt dem Berg die Füße, ich gehe ins Dorf und grüße. Ein Hund macht Morgenurin. Und es roch nach Hölderlin. Bravo, Eva Erhard, äh Erika Kästner, mach weiter so: ich gehe schon wieder ins Dorf und grüße… der Hund macht Abendurin. Und es roch, yeah baby es ROCH nach Hölderlin.
Du spuckst ins Glas
Aus The Look of Love wird Du spuckst ins Glas, denn Eva Kurowski geht lautmalerisch an die Übersetzung heran.
Du hast gewechselt
„You’ve Changed“ heißt die durch Billie Holiday bekannt gewordene Jazzballade. Eva singt Du hast gewechselt und beschreibt liebevoll einen Mann, dessen Bauch vom Biertrinken aufgetrieben ist und der aus Leberwurstaugen in die verschwimmende Welt kuckt. Evas Blues.